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Soranya und die Druoiden

Soranya wird von den Druoiden zur Rettung Ponselands rekrutiert, eine schwierige Aufgabe, aber der Sturz der Üblen Königin Aphylaksia ist ein hehres Ziel. Handeln die Druoiden wirklich völlig selbstlos, als sie Soranya aufrüsten?

Fantasy-Kurzgeschichte, ca. 2000 Wörter, 0,99€, zu finden hier

 

Die alten Weiber sagen, tief im Walde von Madremille fische das knochenfarbene Licht der Zwillingsmonde mit dem Schattennetz der wogenden Zweige nach den Seelen verirrter Wanderer, und jedes Zittern der Luft würde ein lautes Heulen aus den Kehlen der auf ewig verdammten Beute reißen.
Die Kinder der umliegenden Dörfer sollten mit diesem Märchen vom Walde fern gehalten werden, damit sie den Greiflianen der Dutzendmägen-Pflanzen nicht zum Opfer fielen. Aber obwohl Soranya kein Kind mehr war, musste sie sich eingestehen, dass die ständigen Bewegungen am Rande ihres Gesichtssinnes mehr und mehr an ihrem Mut zehrten und sie langsam in das ängstliche, kleine Mädchen zurück verwandelten, das sie vergessen geglaubt hatte. Wütend hieb sie mit ihren Ewigen Fackeln flüchtige Kratzer aus Licht in das undurchdringliche Fleisch der Dunkelheit, um die stetigen Angriffe der vierarmigen Grozums abzuwehren, die ihre Rüssel zu gerne in Soranyas Haut bohren wollten. Diese Nacht musste sie tapfer sein, sie spürte deutlich, wusste es geradezu, dass ihr Leben in der nächsten Stunde eine dramatische Wende nehmen würde. Aber in welche Richtung?
Was konnten die Druoiden nur wollen – ausgerechnet von ihr? Die Einladung, um Mitternacht zur Lichtung der liebenden Toten zu kommen, war mehr Bitte als Befehl gewesen, und wenn die Druoiden, diese mächtigen, mechanischen Mentoren der Menschheit, Soranyas Hilfe erbaten, dann standen die Dinge wohl schlimmer, als sie bisher angenommen hatte. Sie war nur eine einfache Magd; sie hatte zwar davon geträumt, aber nicht ernsthaft erwartet, dass ihr Name je in einem Vers der Geschichtssänger Ponselands zu hören sein würde.
Durch das Gewirr der Flora zwängte sich ein jadefarbenes Schimmern: In wenigen Sekunden würden Soranyas Fragen beantwortet werden.
Sie atmete tief ein, trat auf die Lichtung und fand sich den drei Druoiden ihrer Oktasphäre gegenüber: Iddrufh, Blasigjk und Masurkas. Sie hatte die Druoiden bisher nur aus einiger Entfernung gesehen und war sofort von der Intensität der Borgon-Aura gebannt, die die Köpfe der imponierend großen Messing-Menschen in gelassener Würde umwogte und dabei die tanzenden Flammen von Soranyas Ewigen Fackeln zu billigem Zwecklicht degradierte.
Iddrufh ging auf Soranya zu, das Borgon wechselte seine Farbe von dem neutralen Jadeton zu einem warmen Willkommensrot, die Wogen, die die Oberfläche in Bewegung gehalten hatten, glätteten sich bis zum Stillstand; Iddrufhs Messinggesicht wurde nun durch das Borgon zu einem Schädel ergänzt, der aber von menschenähnlichen Proportionen weit entfernt war.
„Soranya, welch eine Freude, Dich zu sehen; ein heller Stern in der finsteren Nacht menschlicher Gleichgültigkeit!“
Iddrufhs Stimme glitt in Soranyas Ohren wie die schmeichelnde Melodie eines Bänkelsängers, der den Frühling zu seiner Geliebten erklärte. Der Klang durchdrang ihre Haut und ihre Knochen, bis er auf ihr Herz traf und es in Schwingung versetzte, damit es ein wenig schneller schlage.
„Ich bin Eures Lobes nicht würdig, ehrenwerter Herr!“
„Doch, Soranya, doch, das bist Du durchaus!“
Iddrufh legte seine Hand auf ihre Schulter. Ein leichtes Kribbeln fuhr durch ihren Arm und ließ Soranyas Finger zucken, ohne dass sie sich dagegen wehren konnte oder wollte. Iddrufhs Aura verdunkelte sich zu der Farbe edlen Weins.
„Die Zeiten sind übel, mein Kind, und die Zeichen stehen schlecht! Unsere Helden sind alle tot, besiegt durch List, Verrat und Ehrlosigkeit … Auf dem Grabe der Hoffnung wachsen die schwarzen Blumen der Verzweiflung – jetzt sind es die kleinen Leute, die großen Mut aufbringen müssen! Soranya, wir sind sicher, dass Du Deinen Teil dazu beitragen willst, Ponseland wieder ins Licht zu führen!“
„Ich will gerne mein Bestes geben, Herr Iddrufh, aber sagt mir: Wie soll ein schwaches Weib gegen die Armee der Zauberatoren bestehen?“

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